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Rohde & Schwarz USVD, großer UHF-Messempfänger 280-940 MHz

Dieses Gerät habe ich für 50 Euro in Deutschland gekauft. Der USVD ist ganz allgemein nicht so häufig zu sehen, bei Ebay wird er manchmal als 1-Euro-Auktion angeboten. Wird selten für mehr als 20 Euro verkauft.

Der USVD ist ein als Überlagerungsempfänger gebauter, selektiver Relativspannungsmesser, das heißt, er kann zum Beispiel Spannungsverhältnisse (Welligkeiten) bei Messleitungen exakt messen. Er kann aber auch zum Eichen von Dämpfungsgliedern, zur Messung von Filtern, oder auch zum Messen von Feldstärkeschwankungen eingesetzt werden. Dabei spielt der Maßstab der Spannung eine untergeordnete Rolle. Es ist nicht so sehr wichtig wie exakt die Spannungsmessung bezogen auf einen geeichten Wert ist, sondern wie genau die Messungen (am Messobjekt) untereinander sind. Um Absolutmessungen durchführen zu können ist eine Absoluteichung mit einem geeichten Mess-Sender notwendig.

Typische Rohde-Schwarz-Drehknöpfe der damaligen Zeit. Das Gerät kam in den 60er-Jahren auf den Markt. Alles sehr robust ausgeführt.

Die Trommelskala zum Einstellen der gewünschten Frequenz (Selektivmessung).

Ein Blick auf die Ausgänge. Bei dem Dezifix B Anschluss (ganz unten) wird die Zwischenfrequenz (auch IF genannt) als verstärktes Signal zur Verfügung gestellt, hier steckt man zum Beispiel den FMV Frequenzhubmesser an. Damit kann man den Frequenzhub eines Senders ermitteln. Bei den NF-Ausgängen (LF = Low Frequency) steht das AM-demodulierte Signal zur Verfügung.

Ich möchte Ihnen einen Blick auf das Innenleben ermöglichen. Hier sehen Sie das Gerät ohne Gehäuse. Sehr hochwertiger Aufbau.

Die Röhren: Im Netzteil sind PL81 eingesetzt. Sie sorgen für eine Stabilisierung der Arbeitsspannungen. Oben ist der vierstufige ZF-Verstärker zu sehen. EF80 verrichten hier ihren Dienst. Die Abschirmungen sind vom Flugrost angegriffen. Links oben müsste sich der ZF-Demodulator befinden, gefolgt von der Breitband-Verstärkerstufe. Aber ohne Schaltungsunterlagen kann ich das nicht so genau sagen. Wenn Sie also ein Handbuch für den USVD herumliegen haben das Sie nicht mehr benötigen, dann lassen Sie es mich bitte wissen.

Eine vorbildliche (HF-dichte) Messing-Abdeckung. Darunter befindet sich der abstimmbare Oszillator (nächstes Bild).

Dies ist eines der beeindruckendsten Baugruppen die ich je gesehen habe. Rund um die EC55-Scheibentriode wurde der Oszillator aufgebaut. Gut zu sehen ist hier der veränderbare Kondensator, er dient zur Einstellung der gewünschten Mess-Frequenz. Das ist Ingenieurskunst vom Feinsten. Zwischen Anker und Kondensatorplatte passt nichtmal ein Haar, so präzise ist das Teil gefertigt. Die Achse ist aus Keramik und beidseitig kugelgelagert. Man müsste sich jahrelang intensiv mit diesem Thema beschäftigen, um eines Tages solche Kunstwerke konzipieren zu können. Damit alleine ist es aber nicht getan. Man benötigt ein ganzes Team von Spezialwerkstätten um solch einen Oszillator zu bauen. Und einen entsprechenden Maschinenpark. Mit CNC-Technik alleine kommt man hier nicht weit. Durch den aktuellen Umstieg auf Digitaltechnik geht dieses Wissen langsam aber bestätig verloren.

Die riesige Eichleitung ist kompromisslos gebaut. Unter den Messingtöpfen befinden sich massive Schalter, um die kreisförmig Präzisions-Widerstände angeordnet sind.

Das müsste wohl die Kristalldiodenmischstufe sein? In diesem Punkt bin ich mir jedoch nicht so sicher (ich lerne noch). Das Bauteil ist jedenfalls sehr präzise und kunstvoll gemacht. Man benötigt ein ganzes Team von Spezialisten um solch ein Bauteil zu entwicklen und zu bauen. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung.

Datenblatt bzw. Werbefolder

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