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Der große Siemens Pegelmesser Rel3D316a 2kHz-1200kHz, Fernmeldetechnik vom Feinsten

Diesen Pegelmesser habe ich bei Ebay gekauft. Ein sehr schönes Stück, leider in einem desolaten Zustand. Mit dem Rel3D316a lassen sich "auf einfache Weise" alle wichtigen Messungen an Trägerfrequenz-Einrichtungen durchführen. Solche Geräte waren in Ämtern, Laboratorien und Prüffeldern stationiert. Das Gerät wurde meist zusammen mit den Pegelsendern Rel3W26 oder Rel3W29 als TF-Pegelmessplatz betrieben. Das Gerät war auch mit einer unteren Grenzfrequenz von 300Hz lieferbar, sah optisch auch gleich aus, wurde aber Rel3D332a genannt. Die Version Rel3D332b war in Dezibel geeicht. Der Messbereich von 130dB bei allen drei Versionen ist beachtlich. Der Pegelmesser betseht aus einem Breitband-Pegelmesser, einem Überlagerungsvorsatz, der zusammen mit dem Breitband-Pegelmesser den schmalbandigen (Kanal-) Pegelmesser bildet, ferner einem Meßfeld zum Umschalten auf die verschiedenen Meßarten, und dem Netzteil. Als Röhren sind hauptsächlich die robusten, aber heute wenig gefragten C3g eingesetzt.

Originalaufnahme aus dem Siemens-Katalog: Prüffeld für Trägerfrequenz-Weitverkehrskabel, und rechts auf dem Tisch steht ein Rel3D316a.

Schalter für Eingangsimpedanz (links) und die Betriebsart (rechts).

Der mächtige Pegel-Wahlschalter.

Nicht im Bild zu sehen: Die Eingangsbuchse, direkt über dem Anschluss für den Scheinwiderstand. Der Sender-Ausgang wird nur für den Betrieb mit einer Nachbildungen benötigt, wie zum Beispiel der Rel3L311, die ich allerdings selber noch suche.

Das Abstimmrad für die Selektion der Mess-Frequenz. Eigentlich nichts anderes als ein Überlagerungsempfänger. Man stellt wie bei einem Radio die gewünschte Frequenz ein deren Pegel man ermitteln möchte, die restlichen Frequenzen werden vom Gerät schlichtweg "ignoriert". So lassen sich selektive Messungen durchführen. Mit dem Schalter links unten kann man die Frequenzbänder wechseln (je nachdem gilt dann die Skala unten oder oben). Diese Trommelskala ist ein Wunderwerk dessen Kalibrierung die Feinfühligkeit eines Uhrmachers benötigt.

Das riesige Zeigerinstrument wird über einen vierstufigen Verstärker und einen Gleichrichterkreis gespeist. Präzisionmechanik. Leider defekt. Die Anzeige ist in Neper (N) geeicht. Um mit diesem Gerät auch Scheinwiderstandsbeträge ermitteln zu können, ist ein zusätzlicher Schaltkreis eingebaut, und eine Skala in Ohm geeicht.

Das obere Bild dokumentiert 1.) den schlechten optischen Zustand des Gerätes, und 2.) den lässigen Umgang mit Sicherheitsnormen. Bei diesem Gerät hat der Vorbesitzer die Schutzerde abgeklemmt.

Dann die böse Überraschung. Im Bild oben zu sehen ist das Modul mit der Gleichrichterschaltung für das zeigerinstrument (zwei EAA91 Doppeldioden). Innerhalb dieses Moduls war ein Kondensator undicht. Das hochgiftige Öl ist über die Jahre verdampft, über die Kontaktstifte ausgetreten, an den Röhren kondensiert, und hat dann schließlich weite Teile des Pegelmessers verseucht. Um das Gerät behalten zu können musste ich sofort unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen mit den Dekontaminierungsmaßnahmen beginnen. Nach stundenlanger Arbeit und einer Fahrt zum Giftmüllexpress war das Gerät zwar sauber, aber ich musste einsehen, dass das Gerät für mein Museum zu sehr zerlegt war. Falls also jemand Ersatzteile benötigt... ich habe fast alles aufgehalten. Kontakt , Impressum , AGB , Spende - Donation ,