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Siemens Scheinwiderstands-Messbrücke Rel3R211

Das Gerät habe ich von einem Sammler bekommen, und der hat es von einem HTL-Lehrer bekommen, und der hat es von seinem Vater. Es handelt sich hier um eine Messbrücke zum Messen von imaginären und reelen Komponenten von Scheinwiderständen und Scheinleitwerten erdsymmetrischer und erdunsymmetrischer Vier- und Zweipole jeder Art. Sie wurde verwendet um die Qualität von Fernleitungskabeln zu prüfen. Die Konstanten R,L,C und G der Leitung lassen sich durch Kurzschluss- und Leerlaufmessungen ermitteln. Aus den Werten C und G ergibt sich der Verlustwinkel des Kabels, aus den Werten L und C der Wellenwiederstand bei hohen Frequenzen. Fehlerhafte Kabel konnten so bereits ab Werk erkannt und aussortiert werden. Der Frequenzbereich der Messbrücke reicht von 30Hz bis 300kHz. Das sind Frequenzen die zur damaligen Zeit (etwa 1950) für viele Trägerfrequenzeinrichtungen ausreichend waren. Unglücklicher Weise ist der optische Zustand sehr schlecht. Aber ich war überhaupt froh, das Gerät bekommen zu haben. Wir reden hier nicht von Wertgegenständen, aber für mich sind diese Geräte trotzdem wertvoll, weil ich davon sehr viel lerne. Es handelt sich übrigens um eine ältere Bauform (Siemens Nachkriegs-Design). Spätere Geräte haben bereits eine Frontplattenbeschriftung anstatt einzelner Schilder.

Das Gerät ist ein passives Hilfsmittel für einen aktiven Messplatz, das heißt, man benötigt noch zusätzlich eine Messtromquelle (Rel3W317 Meßsender) und einen Meßempfänger (wie zum Beispiel den Rel3U412). Der Sender wird auf der linken Seite angeschlossen, der Empfänger auf der rechten Seite.

Bei den schwarzen Klemmen (mit X beschriftet) wird das Messobjekt angeschlossen. Daneben befindet sich eine Skala, hier findet der Verlustwinkel-Nullabgleich statt. Leider ist die Handkurbel gebrochen, und das Glas der Skala fehlt. So ist auch die Beschriftung teilweise abgeblättert. Schade.

Links oben wird der Mess-Sender angeschlossen. Bei der Skala daneben findet der Leitwert-Nullabgleich statt.

Hier wird das Leitwert-Normal nach Bedarf eingestellt. Die Knöpfe fehlen leider. Bei den Anschlüssen "Gz" kann man einen bekannten Zusatzleitwert (Rel3b316a) anschließen, um den Messbereich zu erweitern.

Betriebsart-Schalter. Extrem schlechter Zustand. Knopf gebrochen, Skala fast unleserlich. Habe ich schon erwähnt, dass ich mich über ein schöneres Exemplar SEHR freuen würde? Bitte kontaktieren Sie mich, falls Sie ein Gerät spenden oder verkaufen möchten.

Einstellbares C-Normal. Bei den Anschlüssen "Cz" kann man einen bekannten Zusatzkondensator (Rel3b318a) anschließen, um den Messbereich zu erweitern.

Die Rückseite des Gerätes. Gute Abschirmung.

Ein Blick auf das Innenleben. Das Gerät ist als Messbrücke freilich passiv aufgebaut. Das heißt, es benötigt kein Netzteil und beherbergt somit auch keine aktiven Bauteile. Bei einem Gewicht von 25kg doch recht erstaunlich. Das Gerät beinhaltet ein hochwertiges C-Normal und ein Leitwert-Normal. Diese sind miteinander so verschaltet, dass eine Messung nach Maxwell und Wheatstone möglich ist.

Ein Blick auf den beeindruckenden Betriebs-Wahlschalter. Hier steckt ein großer Verdrahtungsaufwand dahinter. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Ingenieursleistung.

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